Die Eigenschaften der Planeten

Die Astrologie sei beim Weltbild des 15. Jahrhunderts stehengeblieben, sie leugne bzw. verneine wissenschaftliche Erkenntnisse, z.B. ignoriere sie bei den Eigenschaftszuweisungen der Planeten deren wahre Natur (vgl. MATTHIAS ELSEN, www.gwdg.de/~unolte/AVG/pu blications/1997/astrologie.html, codiert von UWE NOLTE, Stand 19.04.1997). So schreibt EDGAR WUNDER, die Astrologie sei zu einer Zeit entstanden, „als man noch nicht die geringste Ahnung hatte, was diese Gestirne überhaupt sind. Die Deutungen basierten nicht auf systematischen Beobachtungen, sondern großteils auf voreiligen Analogieschlüssen ...“ (www.gwup.org/br_astro.html, Stand 1. Januar 1998). Auffällig finde ich das Wort ,großteils’, das meines Erachtens zeigt, daß WUNDER wild spekuliert, statt sich zu informieren. So könnte es bedeuten, daß teilweise die Untersuchungen doch systematisch waren und damit wissenschaftlich, wenn man seiner Kette folgt, oder aber, daß einige der Analogieschlüsse nicht voreilig waren, doch vom logischen Standpunkt aus ist jeder Analogieschluß voreilig. Bei AVENI z. B. kann man lesen, daß der Lauf der Venus bei den Babyloniern, wie bei den Mayas auch, nicht nur die Grundlage der Kalenderrechnung war (die Mayas brauchten in rund fünfhundert Jahren nur einen Schalttag!), sondern daß die Venus in beiden voneinander völlig unabhängig entstandenen Kulturen gleichermaßen als Fruchtbarkeitsgöttin bzw. -gott verehrt wurde1 . Angesichts dieser Tatsache kann man einerseits eine zufällige Übereinstimmung vermuten, andererseits aber auch eine Systematik. Für eine Systematik spricht, daß die Astronomen in Babylon und Mittelamerika durchaus genau beobachtet und ihren mathematischen Kenntnissen entsprechend genau gerechnet haben, außerdem hatten sie schon einige durchaus modernen Erkenntnissen entsprechende Vorstellungen vom Aufbau der Welt2 . Warum sollten sie dann plötzlich als Astrologen alle Systematik vernachlässigt haben?

Weiter schreibt WUNDER, die Individualastrologie sei erst vor relativ kurzer Zeit entstanden, er verweist auf das älteste bekannte Individualhoroskop vom 29. April 410 v. Chr. Viele heute bekannte Deutungsregeln seien erst im Mittelalter oder gar in der Neuzeit entstanden (ebenda). Erst einmal ist das auch eher ein Indiz für Systematik, nämlich daß man mit dem Deuten erst beginnt, wenn genügend sichere Regeln zur Verfügung stehen, andererseits ist es nur zum Teil richtig: die klassische Astrologie arbeitet nach wie vor nach den von PTOLEMÄUS in Tetrabiblos zusammengefaßten, damals allgemein bekannten astrologischen Regeln; daß diese bisweilen modifiziert werden, ist auch eher einer Systematik als einer Willkür zuzurechnen.

Im Vergleich zu anderen schneidet WUNDER aber noch relativ gut ab, d.h. er gibt sich zumindest den Anschein des Bemühens (dies könnte auch ein Grund für das fehlplatzierte ,großteils’ sein). Ein anschauliches Beispiel, wie wenig Kenntnisse Astrologiegegner oftmals haben, liefert EBERHARD MÜLLER:

EBERHARD MÜLLER scheinen echte Argumente aufgrund von Unkenntnis zu fehlen, also konstruiert er etwas, was so aussieht, auf der Grundlage mehrerer falscher Behauptungen. PTOLEMÄUS war nicht der Begründer der Astrologie und er war kein Ägypter, wiewohl er in Ägypten geboren wurde und lebte, war er Grieche (vgl. ADOLF LUMPE, www.bautz.de/bbkl/p/pbkl320r.html, Stand 1. Januar 1998). Dann ist natürlich nicht einzusehen, warum die Astrologie an Gültigkeit verlieren sollte, wenn sich nicht die Sonne um die Erde, sondern die Erde um die Sonne dreht, es müßten Anhaltspunkte vorliegen, die eine Astrologie im ptolemäischen System plausibel erscheinen lassen, diese Plausibilität im heliozentrischen System aber verlieren. Derlei Anhaltspunkte liegen nicht vor, daß der Mensch und die Erde ihre zentrale Rolle seit Kopernikus verloren haben, ist lediglich eine Umformulierung desselben Einwandes3 . Übrigens ließe sich die Welt mit den gleichen Formeln, die nun zur Verfügung stehen, auch im Sinne des tychonischen Weltsystems beschreiben4 . Hinzu kommt, daß die Formulierung, die Erde drehe sich um die Sonne, ungenau ist, in Wirklichkeit drehen sich beide umeinander (Zweikörperproblem)5 . Die Krönung ist natürlich MÜLLERS Behauptung, die neuerdings entdeckten Planeten werden vernachläßigt, vielmehr das Gegenteil ist der Fall, einige Astrologen beziehen in ihre Deutung sogar schon den ,Transpluto’ ein, einen Planeten, dessen Bahn man bereits errechnet hat, der allerdings noch nicht gesehen werden konnte und dessen hypothetische Existenz innerhalb der Astronomie auch umstritten ist. Auf jeden Fall reicht eine beliebige astrologische Lektüre, um die letzte Behauptung MÜLLERS in das Reich der Fabel zu verweisen, es gibt wohl keinen Astrologen mehr, der nicht auch Pluto in seinem Deutungssystem integriert hat.6

Nun scheint es Schwierigkeiten zu bereiten, nachzuvollziehen, wie astrologisch die Charakteristika der Planeten zustande kommen, MÜLLER zitiert den Direktor des Mannheimer Planetariums WOLFGANG BECKER:

Ähnlich formuliert auch REINHARD WIECHOCZEK (Uranus lächelt über Hiroshima - die horoskopierte Gesellschaft; Hrsg. Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen, München, 1992 7 ), oder MATTHIAS ELSEN, der meint, aus der roten Farbe des Mars und den Helligkeitsschwankungen dieses Planeten hätte man die entsprechenden „Eigenschaften wie Sadismus, Rache, Haß, Kampfgeist zugeordnet“. In Wirklichkeit sei die rote Farbe des Planeten auf seinen eisenhaltigen Staub auf seiner Oberfläche zurückzuführen, es sei nicht die Farbe des Blutes (ebenda). Wenn man jetzt böse sein will, dann muß man ELSEN fragen, wie er denn der Farbe Rot die entsprechenden Eigenschaften zuweist, mal abgesehen von dem Hinweis, daß in der astrologischen Analogie seit jeher dem Mars das Element Eisen zugeordnet wurde. Man würde ELSEN aber unterbrechen, er hat noch mehr zu dem Thema zu sagen: Etwas weiter unten: Beim Saturn wird die Analogiezuweisung auf wundersame Weise herumgedreht, wenn man irgendwo auf eine fehlende Systematik hinweisen wollte, dann doch zuerst einmal hier. Die Arbeitsweise der Astrologiegegner fällt gut auf an den fehlenden Belegen für ihre falschen Behauptungen. So ist PLUTO alias HADES alias AIDONEUS nicht der ,Erderschütterer’, sondern es ist NEPTUN/POSEIDON, im Gegenteil: im 20. Gesang der Ilias muß HADES um sein Reich bangen, als POSEIDON wütet (vgl. HOMER; Ilias; 13, 10 f.; 14, 135 f.; 20, 56 f.). Möglicherweise tue ich an dieser Stelle ELSEN ein wenig Unrecht, aber er ist es selber schuld: zwar gibt er an, sich auf die Quellen „SuW 12/96 [sic!] Seite 926f [,] Astronomie und Raumfahrt 23, Seite 16f [und] Sternzeit“ zu stützen, es wird aber nicht deutlich, was er nun an welcher Stelle wo welcher Quelle entnimmt und was von ihm selbst stammt. Wenn er hinter Erdbeben ein Rufzeichen in Klammern setzt, dann ist eine Interpretation erlaubt, die ihm besseres Wissen zuerkennt. Zur Geschichte der Namensgebung für Pluto erzählt PETER ORBAN in Pluto - Über den Dämon im innern der eigenen Seele (Reinbeck bei Hamburg, 1989, S. 42) eine Anekdote, nach der ein elfjähriges Mädchen für die Namensgebung verantwortlich gewesen sei. So wurde der Planet nach dem Hund von MICKY MOUSE benannt.

Vielleicht gab es Astrologen, die mit der Deutungszuweisung erst begannen, nachdem Pluto seinen Namen hatte (mir ist keiner bekannt), ELSEN hätte hier ja Hinweise geben können - dagen spricht z.B. KLÖCKLER noch 1948 davon, daß die Bedeutung Plutos noch nicht genügend erforscht sei und daß die Zuweisungen, die er für wahrscheinlich hält, noch genau geprüft werden müssen. Er bietet Material an (Pluto-tabellen, Horoskopdaten bekannter historischer Persönlichkeiten oder Ereignisse), das es seinen Lesern ermöglicht, seine Hypothesen nachzuvollziehen und evtl. zu modifizieren und mit ihren Erfahrungen zu vergleichen (Dr. med. H. FRHR. VON KLÖCKLER; Kursus der Astrologie - Lehrbuch der astrologischen Technik für Anfänger und Fortgeschrittene; 3 Bde., bearb. v. ERICH VON BECKERATH (Hrsg.), 5. Aufl., Freiburg i. Br., 1978, Bd. 2, S. 46a und Bd. 3, S. 255 ff.). Was er hier macht ist ja nichts anderes, als daß er wissenschaftlich vorgeht: er formuliert eine Hypothese, beschreibt, was für diese Hypothese spricht und liefert Material für eine Falsifizierung, Verifizierung oder Modifizierung und eventuelle Theoriebildung. Vor allem aber macht er eines: er betont den hypothetischen Charakter seiner Deutungsvorschläge! Bei anderen astrologischen Verfahrens- und Deutungsweisen unterscheidet er genau zwischen gesichertem Wissen und noch zu erforschenden Bereichen (Bde. 2 u. 3). Sein Werk ist ein Beispiel von Systematik, präziser Methodologie, von Wissenschaftlichkeit in höchster Vollendung, es zeugt von hoher Bildung, klarem Geist, von nicht zu übertreffender Didaktik. Es stellt damit alles in den Schatten, was ich von der Seite der Astrologiegegner (als Astrologiegegner - nicht als Wissenschaftler auf ihrem Gebiet8 ) kenne. Als Astrologen, die KLÖCKLER das Wasser reichen können, möchte ich WOLFGANG DÖBEREINER und THOMAS RING nennen, oder als klassisches Beispiel JOHANNES KEPLER erwähnen.

Um nun eine Hypothese anzubieten, wie die Astrologen des Altertums zu der Planetentypologie gekommen sein mögen, möchte ich kurz auf oben erwänten Einwand, die Astrologen des Altertums hätten die wahre Natur der Planeten nicht gekannt (heiße, lebensfeindliche Venus etc.), eingehen. Die wahre Natur der Venus ist aber auch - und dies vor allem anderen - daß sie nach wie vor hell und klar in strahlender und überwältigender Schönheit am Morgen- oder Abendhimmel steht. Wer denkt bei dem Glanz der Venus in der Dämmerung allen Ernstes an 400° Celsius oder an Schwefeldämpfe? Aber doch nur Banausen! Ich behaupte: selbst wenn die Alten die (wahre?) Natur der Venus gekannt hätten, sie hätten nichts, aber auch gar nichts an der astrologischen Zuordnung geändert! ... einmal abgesehen davon, daß sie ihre Zuordnungen überprüft haben9 .

Also ist Venus die Göttin der Schönheit und Harmonie, über die Gleichmäßigkeit des Venuslaufs wußten die alten Astronomen und Astrologen sehr gut Bescheid (modernes Wissen über den Planeten: die Bahn der Venus hat die geringste numerische Exzentrizität, kommt also der Kreisbahn am nächsten).

AVENI bietet in erwähntem Buch zu den anderen sichtbaren Planeten Analogiebildungen an, die mit meinen Auffassungen zum großen Teil übereinstimmen (S. 75 ff. u. 199 ff.). An dieser Stelle möchte ich lediglich auf die drei ,neuen’ Planeten eingehen:

Als Uranus entdeckt wurde, bedeutete das, daß die Schwelle des Saturn durchbrochen wurde, der bis dahin als Grenze und als Grenzsetzender galt. Als Hüter der Schwelle ist er in der Gestalt des Türhüters bei KAFFKA (Der Prozeß) treffend charakterisiert. Wenn man nun dieses Aufbrechen der Grenze vor dem historischen Hintergrund, der zur Zeit der Entdeckung des Uranus gegeben war, sieht, nämlich die französische Revolution, die industrielle Revolution, die rasante Entwicklung der Wissenschaft etc., dann kann man als Astrologe zunächst dem Uranus die Charakteristik des Erneuerers, des Revolutionärs zuschreiben.10

Die Geschichte der Entdeckung des Neptun zeigt zweierlei: zum einen, daß Wissenschaftler durchaus in der Lage sind, durch Ignoranz und Überheblichkeit wichtige Entdeckungen zu verhindern, zum anderen ist sie ein möglicher Hinweis auf die astrologische Bedeutung dieses Planeten: Einige Jahre nach der Entdeckung des Uranus stellte man fest, daß er sich nicht auf der vorrausberechneten Bahn bewegte. Die Abweichungen waren dergestalt, daß man vermutete, es gäbe noch einen weiteren Planeten im Sonnensystem, durch dessen Anziehungskraft die Störungen verursacht werden. Als Mathematikstudent machte sich JOHN COUCH ADAMS 1842 an die überaus komplizierten Berechnungen und hatte drei Jahre später genügend gesicherte Ergebnisse vorliegen, mit denen er im Observatorium in Cambridge anklopfte. Sir GEORGE BIDELL AIRY und JAMES CHALLIS öffneten ihm und fragten nach seinem Begehr. Ja, den neuen Planeten würde er gerne sehen, er wüßte ziemlich genau, an welcher Stelle er zu suchen sei, antwortete ADAMS. „Äh, Moment - Akademischer Titel, Reputationen, Empfehlungsschreiben?“ fragte nun einer der beiden, der andere nickte. Mit solchen Schwierigkeiten hatte ADAMS nun wirklich nicht gerechnet und schlich wieder nach Hause. Nach einem weiteren Jahr publizierte URBAIN JEAN JOSEPH LE VERRIER, der etwa zeitgleich mit ADAMS seine Berechnungen begonnen hatte, ähnliche Ergebnisse wie ADAMS. Nun war LE VERRIER bereits ein bekannter Mann und die astronomische Welt begab sich auf die Suche. Der Berliner Astronom JOHANN GOTTFRIED GALLE fand Neptun am 23. September 1846 an der vorherberechneten Stelle11. Nun muß man sich einmal vor Augen halten, welche Konsequenzen sich aus dem Verhalten der beiden englischen Astronomen ergeben haben: Erstens hat LE VERRIER (möglicherweise auch noch andere) ein wertvolles Jahr mit Berechnungen verschenkt, das er schon anderweitig hätte nutzen können, etwa zur Präzisierung der Neptunformeln anhand von Beobachtungsdaten, zweitens hätte zusätzlich eine Fülle wertvollen Materials vorgelegen, das PERCIVAL LOWELL bei der Berechnung der Plutobahn nützlich gewesen wäre. Wenn SAGAN/LEONARD am Ende der Geschichte anmerken, ADAMS Leistung werde heute genauso hoch eingeschätzt wie die LE VERRIERS, dann dokumentiert sich damit die Borniertheit der akademischen Welt. Natürlich konnte LE VERRIER nicht wissen, was für idiotische Kollegen er in Cambridge sitzen hatte, aber die Ehre gebührt alleine ADAMS. Diese Geschichte, sowie der historische Hintergrund, etwa die Entwicklung der Chemie, die zunehmende industrielle Verschmutzung, die Identitätsuche der Nationalstaaten bietet dem Astrologen genügend Material, um Neptun hypothetisch Eigenschaften zuzuweisen, etwa Verhinderung und dergleichen. Wenn außerdem aus der Mythologie bekannt ist, das POSEIDON der Erderschütterer war (s.o.), dann bietet sich dem Astrologen auch in dieser Hinsicht schon ein konkretes Forschungsfeld.

PERCIVAL LOWELL veröffentlichte 1915 die Ergebnisse seiner Berechnungen der Plutobahn aufgrund der Reststörungen von Uranus- und Neptunbahn. Erst 1930 fand CLYDE WILLIAM TOMBAUGH den Planeten durch photographische Himmelsüberwachung. Die Tatsache, daß Pluto nur mit Hilfe der Photographie gefunden werden konnte12, die Zunahme der Bedeutung der Massenmedien, die Entwicklung der Atomphysik, die zunehmende Ideologisierung auf allen Gebieten (auch der Wissenschaft!) seit der Entdeckung dieses Planeten, aber auch der mythologische Hintergrund (und die Anekdote der Namensgebung) liefern Anhaltspunkte, die zunächst die Bedeutung des Pluto im Sinne einer Zuständigkeit für Ideologien, für Bilder, respektive Leitbilder (man denke an Popstars13) etc. erlauben.

Die hier kurz skizzierten Überlegungen möchten nicht den Anspruch auf Gültigkeit erheben, aber möglicherweise sind solche Spekulationen geeignet, Licht in den Forschungsprozeß zur Hypothesenbildung zu bringen. Die Wissenschaftstheorie hat sich ausführlich mit den Problemen befaßt, die gegeben sind, nachdem eine Hypothese vorliegt (und ist zu zum Teil widersprüchlichen Ergebnissen gekommen), aber über die Hypothesenbildung selbst weiß man nur sehr wenig. Sicher ist soviel, daß die Analogiebildung dabei eine wesentliche Rolle spielt, aber auch die Metaphysik14. Ein Beispiel, daß Analogien bis in die Theoriebildung hereingetragen werden, liefert die Elektrizität: obwohl man weiß, daß es sich nicht so verhält, spricht man davon, daß der Strom fließt. Auf die möglichen unterschiedlichen Arten der Analogiebildung und die Kriterien zu ihrer Unterscheidung15 möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, es würde zu weit führen.

Zusatz November 1998: Als Reaktion machte mich MICHAEL NITSCHE auf seine Überlegungen zu dem Thema aufmerksam. Sie finden sich unter http://home.t-online.de/home/astrosophie.institut.


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© Nils Chr. Hesberg 1998

E-Mail: nchesberg@t-online.de

Stand: 21. Februar 1998, 28. November 1998


Fußnoten zu ,Die Eigenschaften der Planeten'

1) Die Übereinstimmung der Charakteristika mit kleineren Abweichungen gab es auch bei anderen Planeten (ANTHONY AVENI, Dialog mit den Sternen; Übs. HANS GÜNTER HOLL, Stuttgart, 1995). ->

2) Die Babylonischen Astronomen beschrieben den Mond als Kugel mit einer Eigenrotation von der Dauer eines synodischen Monats (vgl.: HUGO GREßMANN; Die hellenistische Gestirnsreligion - Beihefte zum alten Orient; Hrsg. Prof. Dr. WILHELM SCHUBART, Heft 5, Leipzig, 1926). ->

3) Denkbar ist es z.B. auch, Horoskope für die verschiedenen Mondladungen zu machen, mit dem Mond als Bezugsort. Die sich ergebenden astrologischen Fragen sind gewiß hochinteressant (welche Rolle spielt die Erde in einem solchen Horoskop, von welcher Art soll das Häusersystem sein etc.?), können aber derzeit noch nicht beantwortet werden, aus dem Grunde, daß für eine fundierte Prüfung noch nicht genügend Daten zur Verfügung stehen. ->

4) Vgl.: LINCOLN BARNET; Einstein und das Universum; mit einem Vorwort von ALBERT EINSTEIN, Frankfurt/Main, 1952, S. 88 ff. ->

5) Der Einwand der Astrologiegegner postuliert ja die Qualität der Bewegung, nicht die Quantität. ->

6) Sollte MÜLLER allerdings gemeint haben, die alten Astrologen hätten die nun mittlerweile entdeckten Planeten vernachläßigt, so trifft dies ja auch auf die Astronomen zu, man muß diesen ,Vorwurf’ beiden machen. ->

7) Auf Seite 24 verweist er ebenfalls auf die Venus, er zitiert die astrologische Bedeutung des Planeten nach LÖHLEIN und setzt dagegen die wissenschaftlichen Fakten. ->

8) CONRAD LORENTZ z. B. ist sicherlich einer der hervoragensten Wissenschaftler, als Astrologiegegner und Unterzeichner einer Stellungname gegen die Astrologie hat er allerdings versagt (vgl.: PAUL K. FEYERABEND; Ausgewählte Schriften Bd. 1: Der wissenschaftstheoretische Realismus und die Autorität der Wissenschaften; Übs. Dr. HERMANN VETTER u. PAUL K. FEYERABEND, 1. Aufl., Braunschweig, 1978; S. 359 f. oder auch: HANS JÜRGEN EYSENCK, DAVID NIAS; Astrologie - Wissenschaft oder Aberglaube?; Übs. WILHELM HÖCK, München, 1982, S. 17 ff.). ->

9) Vgl. oben bzw. AVENI (ebenda) - oder die Überlegung, daß erst die Deutung eines Horoskops die Überprüfung eines Deutungsanspruchs ermöglicht. Wissenschaftliche Vorgehensweise war im Altertum bekannt, und sie wurde auf allen Gebieten beansprucht. Wenn Analogiezuweisungen ,liberaler’ gehandhabt wurden, so braucht dies nicht als Mangel betrachtet zu werden, auch heute spielt die Analogiebildung in der Wissenschaft eine große und nicht zu unterschätzende Rolle, nur wird das gerne unter den Teppich gekehrt (s.u.). ->

10) An dieser Stelle geht es nicht darum zu fragen, ob die Zuweisungen berechtigt sind und wenn ja, wie sie zu prüfen seien, es geht lediglich darum, hypotetische Planetenbedeutungen zu plausibilisieren. ->

11) Vgl.: CARL SAGAN, JONATHAN NORTON LEONARD; Die Planeten; Übs. THEO KLIMEK u. PETER SCHULZ, Reinbeck bei Hamburg, 1970. ->

12) Man geht heute davon aus, daß die Masse des Pluto zu klein ist, um die von LOWELL für seine Berechnungen verwendeten Bahnstörungen von Uranus und Neptun zu verursachen und schreibt den Erfolg der Entdeckung der systematischen Himmelphotographie zu (vgl.: FRIEDRICH GONDOLATSCH, GOTTFRIED GROSCHOPF, OTTO ZIMMERMANN; Astronomie I - Die Sonne und ihre Planeten; Stuttgart, 1977, S. 103 f.). ->

13) ANDY WARHOL soll gesagt haben, ADOLF HITLER sei der erste Popstar gewesen. Es haben sich die Ziele der Manipulation geändert, die Methoden wurden verfeinert - die entstehende Hysterie der Massen ist die gleiche. Man vergleiche einmal die Bilder von HITLERS Zug durch Berlin nach dem siegreichen Frankreichfeldzug und den Massenwahn bei einem BEATLES-Konzert Ende der 60-er Jahre. ->

14) Vgl.: HANS MOHR; Wissenschaft und menschliche Existenz - Vorlesungen über Struktur und Bedeutung der Wissenschaft; 2. unver. Auflage; Freiburg, 1970, S. 13 ff. MOHR unterscheidet zwischen legaler und nicht-legaler Metaphysik. Anzunehmen ist, daß es sich hier um einen Notbehelf handelt, denn die Grenzen sind - wenn überhaupt vorhanden - sicherlich fließend. ->

15) Man unterscheidet zwischen strikter und extraordinärer Analogiebildung (vgl.: Dr. sc. CHARLES MELIS, Dr. ERIKA MELIS; Das Geheimnis der Wendeltreppe - Zum Phänomen der Analogiebildung; Wissenschaft und Fortschritt 39, 4/1989). Hier geht es in erster Linie um die verschiedenen Spielarten der extraordinären Analogie. ->